Was waren die wichtigsten Erfindungen und Fortschritte in den der Schweiz in der Pharmaindustrie?
In Sachen Entwicklung und Herstellung von Biopharmazeutika ist die Schweiz eines der führenden Länder in Europa, wobei diese sehr oft auf pflanzlicher- oder Proteinbasis basieren. Auch ist die Schweiz ein wichtiger Standort für die Herstellung von Biosimilars, welche biologischen Medikamenten mit abgelaufenem Patentschutz gleichen. Auch ist zu sagen, dass die Pharmaindustrie in der Schweiz besonders forschungsintensiv arbeitet, denn das Land ist Heimat von unzähligen Universitäten und Forschungseinrichtungen. Ebenfalls sind eine ganze Menge kleinere Firmen, sowie Start-Ups in dem Gebiet tätig, was den Ruf ebenfalls unterstützt. Mit all diesen Punkten ist es also nicht schwer zu glauben, dass die Schweiz bedeutsam im Export von Pharmaprodukten ist. Dank einem hervorragenden Netzwerk von Herstellern, Lieferanten und Kunden auf globalem Level, profitieren Menschen aller Welt von Schweizer Pharmazeutika. Und wie steht es um die Qualität der Medikamente? Die Schweiz unterzieht ihre Medikamente strengen Qualitätsstandards, sowie Regeln und Vorschriften was deren Sicherheit angeht. All dies sind Gründe, wieso Schweizer Pharmazie weltweit einen äusserst hohen Ruf geniesst
Doch welche Erfindungen und Entdeckungen kamen von der Schweiz selbst?
Über die Jahre waren Schweizer Pharmazisten verantwortlich für unzählige Erfindungen und Fortschritte im Bereich der Pharmaindustrie. Dazu gehört auch die Produktion Penicillin. Nach der Entdeckung durch Alexander Fleming im Jahre 1928 in Schottland, wurde der Stoff von den Unternehmen Cilag und Janssen auch in der Schweiz produziert. So konnte die Bevölkerung sich an dem lebensrettenden Wirkstoff erfreuen.
Schön und gut, aber was ist mit Heilmitteln, die in der Schweiz selbst entdeckt wurden? Das erste Mittel gegen Malaria wurde vom Schweizer Chemiker Paul Hermann Müller entdeckt. 1939 erkannte er den Stoff DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) als effizientes Insektizid und somit als Mittel gegen Malaria. 1948 erhielt er den Nobelpreis für seine Entdeckung, welche beigetragen hat, die Malaria-Rate weltweit zu senken.
Heparin wurde 1922 von Arzt und Biochemiker Karl Wehrmüller entdeckt. Dieser veröffentlichte seine Entdeckung als blutgerinnungshemmendes Medikament und zur Vorbeugung von Blutgerinnseln und Thrombosen, welches unzählige Leben rettete.
Ein weiteres grosses Event in der Geschichte der Schweizer Pharmazie, Biochemiker und Physiologe Adolf Otto Reinhold Windaus erhielt 1928 seinen Nobelpreis für seine Arbeiten zur Struktur und Funktion von Insulin. Er erkannte Insulin als wichtiges Hormon zur Regulierung des Blutzuckerspiegels und zur Behandlung von Diabetes an.
Zuletzt noch ein Wort über einen gewissen Jean Lindenmann. Der Schweizer Biochemiker entwickelte im Jahre 1957 zusammen mit dem Briten Alick Isaacs das Interferon, ein Protein, welches das Immunsystem des Körpers stimuliert und bei der Behandlung von Virusinfektionen und bestimmten Krebsarten eingesetzt wird.
Die Liste an Errungenschaften ist lang, dies streitet keiner ab. Dies war nur ein kleiner Einblick in die Geschichte unserer Pharmazie, so viel mehr kann noch darüber gesagt werden.